Der Hund ist eines der wenigen Haustiere, das von mehreren Wildformen abstammt.

Unter den wildlebenden Säugetieren hatte der Wolf die weltweit größte Verbreitung, unter den Haustieren nimmt der Hund diese Stellung ein.

Als einziger unter den Caniden bilden Wölfe und Hunde größere soziale Verbände.

Der Hund weist eine besonders hohe Variabilität vieler Merkmale auf.

Zur Ordnung der Raubtiere (Carnivora)

Zur Gattung der echten Hunde und Füchse (Canis)

Zur Spezies Canis domesticus

Zum Stamm der Säugetiere (Vertebrata)

Ursprünglich lebten die Säugetiere im Schatten der Riesenechsen hauptsächlich als nachtaktive Insektenjäger.

Die Säugetiere entwickelten früh ein heterodontes Gebiss und als erste Tiergruppe die Homoiothermie.

Am Anfang des Erdmittelalters entwickelten sich die Säugetiere zusammen mit den Vögeln zu den ersten Landtieren.

Ursprünglich lebten die Säugetiere im Meer und stammen von den Fischen ab.

Sie treten erstmals als eigenständig Gruppe im Oligozän vor 36 Mill. Jahren auf.

Die Caniden unterscheiden sich von den anderen Raubtieren durch ihre besonders stark ausgebildeten Eckzähne und ihre nicht einziehbaren Krallen.

Die Gattung Canis und Vulpes bildeten jeweils mehr als zehn Arten, die noch heute alle existieren, darunter auch der Mähnenwolf aus Südamerika, der Rotwolf aus Indien und der Wüstenfuchs aus der Sahara.

Sie erlebten ihre große Entfaltung während der letzten Eiszeit (Würm/Weisel), in der es auch zu einer Aufsplittung der beiden wichtigsten Gattungen Canis und Vulpes kam.

Vor ca. 500.000 Jahren entstand eine Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika. Damit wurde der warme Golfstrom in nördlicher Richtung umgeleitet und sorgte so für feuchtes Klima in Europa.

Wolf und Mensch machten bald - zum Vorteil beider - die Jagd auf Huftiere zu ihrer gemeinsamen Sache.

Zu den vielen Beutegreifern der Eiszeit gehörten u.a. die besonders hoch spezialisierten Jäger Mensch (Homo sapiens) und Wolf (Canis lupus).

Im Laufe des Quartärs wechselten sich jeweils fünf Kalt- und Warmphasen ab. Während der Kaltphasen entwickelten sich in Europa riesige Gletscher über Skandinavien und über den Alpen. Dazwischen lagen ausgedehnte baumlose Tundren, auf denen eine große Zahl verschiedener Huftiere ästen, die wiederum von vielen Beutetieren verfolgt wurden.

Abgesehen von den Größenunterschieden ist der Habitus aller Caniden recht ähnlich.

Als eine an ihren antarktischen Lebensraum hoch spezialisierte Art gilt hingegen der Eisfuchs bzw. Polarfuchs (Alopex lagopus).

Auch der Wüstenfuchs (Fennek zerda) und der Mähnenwolf (Chrysocyon brachyurus) zeigen für ihren Lebensraum (Wüste bzw. offene Grassteppe) typische Spezialisierung.

Hierbei gelten einige Vertreter der Caniden mit einem für ihre Familie besonders chatakteristischen Körperbau, wie Fuchs, Schakal oder Wolf als besonders ursprüngliche Vertreter der Caniden.

Durch ihre durchweg nächtliche Lebensweise.

In freier Wildbahn kreuzen sich die Arten immer wieder unter einander, wobei die Jungen ebenfalls alle reproduktionsfähig sind.

Durch die charakteristische Kopulationsform, das "Hängen".

Durch ihre verschiedenen Jagdmethoden und ihre daran angepassten sozialen Organisationssysteme.

Die Haustierforscher sind heute der Meinung, dass allein der Wolf Stammvater aller Hunde ist.

Besonders stark interessierte sich Charles Darwin für diese Frage. Er gilt als Gründer der modernen Selektionstheorie. Beim Hund ging er von einer polypyletischen Abstammung aus.

Später ging Konrad Lorenz davon aus, dass zwei wilde Stammarten, der Kojote (Canis latrans) und der Wolf (Canis lupus) existieren.

Gregor Mendel konnte anhand seiner Kreuzungsexperimente mit Erbsen und Bohnen nachweisen, dass eine wilde Stammform ausreicht, um die Zunahme der Variabilität bei den Huftieren im Laufe ihrer Domestikation zu erklären.

Die europäischen Wölfe werden daher als eine von den amerikanischen Wölfen getrennte Art bezeichnet (Canis lupus europäus und Canis lupus americanus).

Zudem haben insbesondere die europäischen Wölfe gelernt, ihren Lebensraum dann zu nutzen, wenn die Menschen nicht gut sehen können und nicht aktiv sind, also hauptsächlich nachts.

Vor allem ihre große Scheu vor den Menschen hat dazu geführt, dass die europäischen Wölfe heute nur noch in Gebieten mit sicheren Rückzugsmöglichkeiten existieren.

Die Wölfe in Europa können nur in Gebieten leben, in denen noch besonders viele Beutetiere zur Verfügung stehen.

Im optischen Bereich ist die zeitliche Trennbarkeit von dicht aufeinander folgenden Reizen (Bildfrequenzunterscheidung) beim Wolf/Hund besser als beim Mensch.

Wegen ihrer ökologisch ähnlichen Anpassung an das Leben als Großwildjäger zeigen Mensch und Wolf/Hund auch eine große Ähnlichkeit in Bezug auf ihre Sinnesleistungen.

Im akustischen Bereich ist die Trennschärfe der Töne bei Wolf/Hund etwas herabgesetzt.

Das Farbsehvermögen bei Wolf/Hund ist deutlich besser als das des Menschen.

Es geschieht hauptsächlich, wie bei Menschen, über akustische Informationsträger.

Die olfaktorische Kommunikation dient hauptsächlich der Arterkennung.

Die soziale Kommunikation ist im optischen Bereich hoch differenziert.

Die Kommunikation beim Wolf/Hund entspricht im Prinzip der verbalen Verständigung des Menschen.

Nur besonders expressive Ausdrücke bei Wolf und Hund.

Die Art und Weise, wie die Tiere ihre jeweilige Stimmungslage durch Körperhaltung und Bewegung zeigen.

Die physikalischen Eigenschaften der verschiedenen lokalen Dialekte des Heulend bei Wolf und Hund.

Wie sie dadurch sozial miteinander kommunizieren.

Es ist eine vor allem für die Welpen und Jungwölfe typische Verhaltensweise.

Es ist für die Wölfe auch eine wichtige Kommunikationsform über weite Distanzen.

Das gemeinsame Heulen im Chor dient u.a. dem Rudelzusammenhalt.

Es veranlasst die Alttiere zu ihren Welpen zurückzukehren.

Es ermittelt auch die Leistungsfähigkeit der Sinnesorgane der betroffenen Art.

Es ist die wichtigste Voraussetzung für eine umfassende Analyse des Verhalten dieser Art.

Ein Ethogramm erstellt man am besten, indem man die Funktion jeder Verhaltensweise mit Hilfe von Direktbeobachtungen und Videoaufzeichnungen ermittelt.

Es dient dazu, das ganze Spektrum des Verhaltens einer Tierart oder einer Gruppe von Tieren zu erfassen und zu ordnen.

Es ist eine Demutsgeste, die einen ernsten Kampf zwischen zwei Rivalen in der Regel beendet.

Es dient der Arterhaltung, weil der Sieger dadurch eine Beißhemmung bekommt und nicht weiter verletzend kämpfen kann.

Es ist eine typisch provokante Verhaltensweise eines ranghöheren oder stärkeren Wolf/Hundes gegenüber einem rangniederen oder schwächeren Rivalen.

Man kann das "Halsdarbieten" als eine recht aggressive Form von Imponierverhalten bezeichnen, als eine gehemmte Demonstration der eigenen Stärke.